DEUTSCHLANDTOURNEE 2019
„Herzlich willkommen, zurück in Deinem Land! Nimm dieses Glücksarmband, mache drei Knoten – jeder Knoten zählt für einen Wunsch!“
Alles hat mit einem Traum begonnen. Nun ist Santiago von seiner großen Reise um die Welt zurück, und Felicia, seine Freundin bewundert Fotos und seine Berichte… Sie staunt – Santiago hat viel gelernt und kommt mit ganz neuen Gedanken zurück aus der Welt!
(aus „SANTIAGOS WELT“, 2018)
Genauso kamen wir nach 45 Tagen, 28 Aufführungen, 8 Workshops und über 7500 gefahrenen Kilometern durch Deutschland, Holland und die Schweiz Ende Februar 2019 nach São Paulo zurück. Es war zunächst ein Traum, - ein Traum, der zum wiederholten Male für 16 jugendliche Artisten Wirklichkeit geworden ist!
Eine Artistin schreibt:
„…Das Wissen um andere Kulturen verändert uns, weil wir aus unserer Welt hinausgehen, um zu sehen, dass ausser ihr noch viel mehr existiert! In Deutschland sein bedeutete für mich, dankbar zu sein, wenn die Sonne einmal herauskam, weil sie dann den Himmel noch schöner machte! In Deutschland sein bedeutete auch, so schönes Lächeln und Blicke zu treffen von Menschen, die wir nie zuvor im Leben gesehen hatten. Deutschland empfing uns mit offenen Armen. Ich vermisse bereits jetzt jeden kleinen Ort, den wir besuchten, und jeden Menschen, den wir trafen. Die Tage waren überfüllt und rannten nur so davon – aber genau sie waren es, die unglaubliche Erinnerungen in jedem von uns hinterliessen. So eine Reise ist unvergesslich. Ich weiss das, weil ich das Gefühl habe etwas dort gelassen zu haben.“ (Camila/Felicia – 17 Jahre)
Die Reise Anfang 2019 war bereits die zweite Europatour unseres kleinen Circus‘, und sie konnte nur geschehen, weil uns Schulen und Orte mit offenen Armen und grösstem Vertrauen empfingen. Wir finanzierten diese Reise ausschliesslich aus vorausgezahlten Schulbeiträgen und dem „Austritt mit Hut“ nach öffentlichen Aufführungen. Das ist einfach nur wundervoll! Wir wussten ja schon, dass wir diese Reise lieben und interessante Erlebnisse haben würden. Aber der Empfang war noch viel herzlicher: An jeder Schule erwarteten uns Schüler, Lehrer und Eltern sehnsüchtig, und bei unserer Abreise brachen viele Schüler in Tränen aus. Wir erhielten Zeichnungen und Briefe von ganzen Klassen, es wurden „Autogrammstunden“ mit jüngeren Schülern organisiert. Jeder Teilnehmer hatte auf dieser Reise wenigstens eine ganz besondere Begegnung. Die Artisten kamen mit starken Eindrücken und Erlebnissen zurück, mit einem offenen Blick für fremde Kulturen und mit einer fast unumstösslichen Sicherheit, dass eine Welt mit Möglichkeiten und Überraschungen existiert, die weit über ihre eigene Vorstellungskraft hinausgeht. Wenn sie vorher wagten zu träumen, und eigentlich erst an diese Reise glauben konnten, als sie die Motoren des Flugzeugs beim Starten im Bauch fühlten, dann träumen sie jetzt bis zu den Sternen... –
Wir können nicht sagen, welche Augen mehr glänzten, - die unserer Schüler oder die des Publikums, das die ganze Geschichte nach einer nur kurzen Einführung auf deutsch, ganz auf Portugiesisch hörte. Und es waren nicht wenige Momente, da weinten wir gemeinsam vor lauter Rührung, während wir unser Abschlusslied sangen… – wir und unser Publikum!
„…unsere Schüler hatten das Gefühl Ihr seid so wie wir, gar nicht fremd, gar nicht anders. Ein Mädchen meinte: “Irgendwie sprechen die die gleiche Circussprache wie wir.“ Ein anderes meinte: „Ich hatte das Gefühl, die meinten die ganze Zeit mich! Wenn wir sie angelächelt haben, haben sie zurück gestrahlt! Das war ein richtiger Austausch! Alle waren sich einig, dass ihr unbedingt wiederkommen müsst! Und es ist so faszinierend, dass es da am anderen Ende der Welt einen Circus gibt, der irgendwie die gleiche Sprache spricht wie wir. Es mag pathetisch klingen, aber genau dies gibt mir die Hoffnung, dass Frieden in der Welt möglich ist! Es müssen nur mehr Menschen lernen sich so zu begegnen…“
(Trix aus Lübeck, Leiterin des CIRCUS Charivari)
Santiago und Felicia sitzen gemeinsam auf der Bühne und schauen Fotos an, die Santiago von seiner Reise mitgebracht hat.
„Diese Reise war so besonders, weil ich gelernt habe, dass jedes Volk seine eigene Qualität hat. Und ich trage all das in mir! Wenn die Menschen doch nur verstehen würden: Jeder Mensch trägt die ganze Welt in sich, aber damit sie komplett ist, darf auch keiner fehlen!“
Santiago hält Felicia das Glücksbändchen hin, das er zu seinem Empfang in Brasilien geschenkt bekam. Es ist ein typisch brasilianischer Brauch. Man macht drei Knoten und jeder Knoten erfüllt einen Wunsch… Felicia bindet das Bändchen um Santiagos Handgelenk und macht drei Knoten. „Jetzt weiss ich auch in was sich mein Traum während der Reise verwandelt hat!...Dass jeder Mensch so einzigartig sein darf, wie er ist…dass alle diese Einzigartigkeit respektieren… wir so, wir Frieden für die ganze Welt haben können!“
Auf dass wir in Zukunft weiter träumen... und... Träume in Wirklichkeit verwandeln können!
Einen großen DANK an alle Helfer und Gastgeber!!!